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ETIM Modelling Classes für BIM

ETIM bietet mit den Modelling Classes ein BIM-Konzept, welches viele Vorteile für unsere Industriekunden vereint und das wir daher tatkräftig unterstützen.

Albrecht Bosler
CTO, crossbase mediasolution GmbH

Böblingen, den 31.03.2022: ETIM ist eine herstellerneutrale Standardklassifikation zum elektronischen Austausch von Produktdaten. Das BMEcat-Format ermöglicht es, diese Daten in mehreren Sprachen weltweit zur Verfügung zu stellen. Die ETIM-Klassifikation wird von crossbase vollumfänglich seit der Version 3.0 unterstützt; die aktuelle Version ist 8.0.

Was ist ETIM MC?

ETIM hat den Klassifikationsstandard um die sogenannten „Modelling Classes" (MC) erweitert. Zu jeder der bestehenden ETIM Basisklassen soll es zukünftig auch eine oder mehrere Modelling Classes geben.

Die Modelling Classes werden aus BIM-Sicht entwickelt und enthalten geometrische Merkmale passend zu einem parametrisierbaren 3D-CAD-Modell, welches pro Modelling Class bereitgestellt wird. Derzeit gibt es die Versionen 1.0 und 2.0.

Hier ein Beispiel zu der Modelling Class EC001007 (Reduzierstück für Kabelrinne) mit folgenden Informationen:

  • Geometrische Merkmale (Reiter Features), z. B. Einstecklänge IL1
  • Zeichnung (Dimensional Drawing), welche den Bezug zum geometrischen Merkmal („Drawing Code") und zum jeweiligen Anschluss („Port") beinhaltet
  • Verknüpfte Basisklasse (Reiter Linked ETIM base classes, in unserem Beispiel die Basisklasse EC001007 mit den entsprechenden Basismerkmalen, z. B. die Werkstoffgüte). Hier findet man auch die Information welche der Merkmale „duplicate" sind, d. h. sowohl in Basis- als auch MC-Klasse verwendet werden, z. B. die Kabelrinnenhöhe Ho.
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Eine Besonderheit bei ETIM MC stellen die sogenannten Ports dar. Diese dienen dazu dasselbe geometrische Merkmal, z. B. die Einstecklänge IL1, mehrfach für verschiedene Anschlussstellen (Port 1, Port 2) an anderen Bauteilen zu verwenden. Somit lässt sich die Anzahl der Merkmale deutlich reduzieren.

Das zugehörige 3D-CAD-Modell mit Bezug zu den geometrischen Merkmalen und zu den Basismerkmalen findet man hier .

Die Sicht der Planer

Planer können – auf Basis von ausgewählten ETIM-Modelling Classes – BIM-Objekte über die Auswahl der entsprechenden geometrischen Merkmale erzeugen und als herstellerneutrale BIM-Objekte in ihrem Planungstool verwenden.

Im späteren Verlauf der Werkplanung können die Planer diese neutralen BIM-Objekte gegen herstellerspezifische BIM-Objekte austauschen. Diese werden von den Herstellern mit den geometrischen und weiteren Produktdaten, z. B. technische Eigenschaften wie Farbe, Oberfläche, Material, bereitgestellt.

Die Sicht der Hersteller

Die Hersteller müssen, und das ist der größte Nutzen, keine BIM-Dateien für die unterschiedlichen BIM-Systeme wie Revit oder Allplan erzeugen und bereitstellen. Es ist ausreichend, wenn sie die neuen ETIM-Modelling Classes mit den geometrischen Daten zu ihren Produkten versorgen – damit lassen sich anschließend die 3D-CAD-Modelle herstellerspezifisch generieren. Dies ist ein entscheidender Schritt bei der Erstellung eines Gebäudedatenmodells (BIM). Weitere BIM-relevante Produktdaten, wie oben beschrieben, lassen sich wie gewohnt über die Basis- bzw. Produktklassen austauschen.

Als Austauschformat für Kunden und Portale wird BMEcat 2005 verwendet. Dieses kann die Modelling Class-spezifischen Merkmale in eigens dafür erweiterten Konstrukten (den sogenannten User Defined Extensions – UDX, insbesondere UDX.EDXF.PRODUCT_FEATURES_MC) übertragen.

crossbase unterstützt ETIM MC

crossbase unterstützt die ETIM-Basisversionen und neuerdings auch die ETIM-Modelling Class-Versionen mit mittlerweile über 300 erzeugbaren 3D-BIM-Objekten. Dies ermöglicht es allen Herstellern, die ihre Produkte nach ETIM klassifizieren, BIM-Daten mit minimalem Aufwand für die Anwendung bei Architekten, Planern und Konstrukteuren bereitzustellen.

Dazu wurden das Klassifizierungsdatenmodell, der Klassifikationsimport und das Merkmalmapping (u. a. für die Abbildung der oben genannten Ports) sowie das BMEcat-Format (für die UDX) erweitert.

Das neue Modul wird im dritten Quartal 2022 zur Verfügung stehen. Wir stehen bereits in engem Austausch mit unserem Kunden Spelsberg, welcher die Pilotphase mit uns begleitet.